Natur

EINLEITUNG



Das Bergmassiv des Olymps, der Berg Titaros und das Pierische Gebirge, die Walder und die Flüsse, die Feuchtgebiete in Küstennahe, die Ebenen und das Küstengebiet kennzeichnen das einheitliche Ökosystem der Präfektur Pierias.

Die große geomorphologische Vielfalt im Allgemeinen, aber auch bestimmte Gebiete im Einzelnen begünstigen eine besonders arten- und individuenreiche Tier- und Pflanzenwelt.

Die Landschaft von Pieria hat daher einen besonders hohen ökologischen und ästhetischen Wert, was jeder Besucher, der einmal in Pieria war, nur bestätigen

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OLYMP

Pieria Gebirge

DAS MEER

FLORA

OLYMP

Der Berg Olymp ist wegen seiner historischen, kulturellen und ökologischen Bedeutung und wegen seiner Rolle in der Mythologie weltbekannt. In den verschiedenen Höhenlagen des Olymps finden sich alle in Griechenland vertretenen Ökosysteme wieder.

Der Berg Olymp ist in Wirklichkeit ein Massiv aus mehreren Gipfeln, mit seiner höchsten Spitze 2918 m hoch und mit über 10 Gipfeln über 2650 m Hohe. In den Höhenlagen über 2500 m findet man eine reiche alpine Vegetation. Die höchsten Gipfel des Olymps sind der Mitikas (2918 m), Skolio (2911 m) und Stefani (2909 m).

Nordwestlich vom Olymp befindet sich der Berg Titaros, der eigentlich die Fortsetzung des gleichen Bergmassivs ist.
In der reichen Bergfauna des Olymps konnten uber 1700 Pflanzenarten, davon 32 endemische, d. h. auf der ganzen Erde einmalige, verzeichnet werden.

Aber nicht nur die Pflanzenwelt ist durch einen ausgesprochenen Artenreichtum gekennzeichnet, sondern auch die Tierwelt zeichnet sich durch Vielfalt aus. 32 Säugetierarten, 108 Vogelarten, zahlreiche Reptilien und Amphibien und schließlich unzählige Insekten, insbesondere Schmetterlinge leben hier.

1938 wurde der Berg von der griechischen Regierung zum NATIONALPARK erklärt und 1981 ernannte die UNESCO den Berg zu einem Schutzgebiet der Biospärenreservate.

Der Nationalpark Olymp wurde im Rahmen der EG Richtlinien 92/43 in die Reihe ausgewählter Gebiete als europäische Schutzgebiete „Natura 2000“ unter der Nummer GR 120001 eingetragen und darüber hinaus wurde der südliche Bereich des Olymps (Kato Olymp) ebenfalls unter der Nummer GR 1420001 in die europäischen Schutzgebiete mit aufgenommen.

Jedes Jahr wird der sagenumwobene Olymp von zahlreichen Bergsteiger, Wanderern und Naturfreunden aus aller Welt besucht.

Nationalpark Olymp

Der Olymp war der erste Berg in Griechenland, dessen besondere ökologische Bedeutung erkannt wurde und der deshalb unter Naturschutz gestellt wurde. 1938 wurde er zum Nationalpark (Königlicher Erlass vom 9.6.1938 Gesetzblatt 248/A1938) erklärt und im Jahre 1985 wurde der Besuch in diesem Nationalpark gesetzlich geregelt (Gesetzblatt 467/25.7.1985 Heft 2).

1981 wurde das Gebiet durch eine Konvention der internationalen Kommission für den Schutz des Menschen und der Biosphären zu einem Schutzgebiet der Biosphärenreservate der UNESCO erklärt. Durch diese Konvention sollen ökologisch besonders wichtige Gebiete der Weltbiosphäre geschützt, die Natur dort erhalten und die wissenschaftliche Forschung in diesen Gebieten zum Nutzen der Menschheit unterstutzt werden.

Besonders interessant ist der Nationalpark wegen seiner geomorphologischen Beschaffenheit. Zahlreiche Gipfel, steile Schluchten, tiefe Kluften, runde Vertiefungen, die einem Amphitheater ähneln, Hohlen und Abgrunde sowie viele Quellen, zeitweise kleine Seen und Teiche und reißende Gebirgsbache (Gießbache) kennzeichnen das Landschaftsbild.

Das Klima wird durch die geographische Lage, das Bergmassiv, das Gestein und die Vegetation an den Berghangen bestimmt. Starke Temperatursturze und plötzlicher Wetterumschwung sowie zahlreiche Mikroklimas sind keine Seltenheit.
Im Nationalpark lassen sich grob vier aufgrund der Höhenlage unterschiedliche Vegetationszonen erkennen (Macchia, das typisch mediterrane Buschwerk, Mischwälder mit Laub- und Nadelbaumen, Gebirgswälder mit Nadelbaumen und schließlich alpine Vegetation).

Pieria Gebirge

Nordwestlich vom Olymp dehnt sich das sagenumwobene Pieria Gebirge aus. Die außergewöhnlich schone Landschaft, das Gebirge, das sich langsam aus der Ebene erhebt und sich harmonisch ins Landschaftsbild einfugt, beeindruckten bereits im Altertum die Griechen und ließ sie vermuten, dass hier die Heimat der Musen, der Gottinnen der Künste, sein musste.

Traditionelle Dorfer mit besonderer architektonischer Schönheit, wie z. B. Skotina (Morna), Milia, Ritini, Elatochori, Riakia und Kolindros liegen in den Bergen des Pieria Gebirges und bieten sich für interessante Ausflugsfahrten an.

Das Pieria Gebirge ist bekannt fur seine reiche Pflanzenwelt, insbesondere für die Laubwälder, aber auch für die wunderschonen, seltenen Wildblumen, die hier wachsen.
In der Tierwelt findet man auch hier die in Griechenland weit verbreiteten Säugetierarten, Vogel, Reptilien und zahlreiche Insekten.

Unter der Nummer GR1250002 wurde ein Gebiet des Pieria Gebirges im Rahmen der EG Richtlinien 92/43 in die Reihe ausgewählter Gebiete, die Bestandteil des zusammenhangenden europaweiten Schutzgebietesystems „Natura 2000“ sind, eingereiht.

DAS MEER

Das saubere Meer von Pieria beherbergt eine große Zahl von Organismen und zeichnet sich auch hier durch Artenreichtum in der Pflanzen und Tierwelt aus.
Pflanzen: Seegräser und Wiesenteppiche wie z. B. die ausgedehnten Unterwasserwiesen der Posidonia oceanica (Laichkrautgewachs), verschiedene Algenarten (gr. Kystoseira) u. a.

Mikroorganismen: Plankton (pflanzliche und tierische Organismen)
Stachelhäuter: Seeigel, Seesterne u. a.
Krebstiere: verschiedene Garnelen (z. B. Penaeus Kerathurus) Krebse, Krabben, Langusten, Einsiedlerkrebse

Weichtiere:
– zweischalige Weichtiere wie Muscheln, Austern, Meeresschnecken,
– Kopffüßler: Kalamares, Kraken, Tintenfische,
– Bauchfüßler: Gastropoden wie z. B. Meeres-Nacktschnecken
– Würmer: verschiedene Arten von Meereswürmern

Fische: Seezungen, Goldbrassen, Seebarsche, Meeraschen, Rotbrassen, Meerbrachsen, Zahnbrassen, Streifenbarben, Hornhechte, Meerbarben, Grundlinge, Sardellen, Stachelmakrelen, Sardinen, Makrelen, Dorsche, Ringelbrassen, Brandbrassen, Petermännchen, Seeskorpion, Fliegende Fische u. a.

DIE FLORA

Die Küstennähe beeinflusst das Auftreten einer für die Landschaft charakteristische Vegetation, die bestimmte Besonderheiten aufweist.

In den unteren Lagen, in 0 bis 300 m Hohe, sind weite Gebiete mit einer niedrigen, fast baumlosen Vegetation ubersät, der sogenannten Phrygana, hier wachsen aber auch zahlreiche, für den Mittelmeerraum typische Wildblumen, wie z. B. Margeriten, Mohnblumen, Flieder, Tausendschon (Amarant), Veilchen, Glockenblumen, Lilien, Alpenveilchen, Malven u . v. a. An den Bach- und Flussufern wachsen kleine Walder mit Platanen, Pappeln, Akazien, Weiden, wahrend man in anderen Gebieten auch vereinzelt Eukalyptusbaume, Feigenbaume, Maulbeerbaume, Zypressen, Oleander, Brombeersträucher u. v. a. antrifft.

Das Flachland wird landwirtschaftlich genutzt und hier werden vor allem Getreide, Tabak, Mais, Baumwolle, Zuckerrüben und Erdbeeren angebaut. Aber auch viele Weinstocke und Olivenhaine findet man hier sowie zahlreiche Obstplantagen mit Kiwis, Pfirsichen, Birnen, Äpfeln, Aprikosen und Kirschen und nicht zuletzt verschiedene Mandelbaum und Haselnuss-Sträucher Plantagen.